Sonntag, 26. April 2009

ad) Literaturbetrieb

Für alle, die mehr oder weniger intensiv eine künstlerische Ausdrucksform betreiben, es nicht ganz lassen können, und das über Jahre hinweg, hier ein Zitat aus dem (amüsanten und wahren) Erfahrungsbericht meiner ehemaligen Literaturwerkstatt-Kollegin Cornelia Travnicek:

"Vielleicht wird es nie Klagenfurt sein. Für mich nicht und für viele andere auch nicht. Aber das macht nichts. Die Zeit der Geburtshäuser, in denen man dann das ganze Leben verbringt, ist vorbei, wir ziehen alle mehrmals im Leben um. Wohin sollte man da auch die Gedenktafeln hängen?"

Klagenfurt hier nicht zum Leben, sondern zum Lesen. In diesem Fall berühmt-berüchtigt.
Nein, ich glaube auch nicht, dass ich jemals beim Bachmann-Wettbewerb lesen werde. Auch wenn es mir wieder öfter zum Bedürfnis wird zu schreiben und die Übung meist doch ein klein wenig in Richtung Meister führt. Aber das ist nicht so schlimm. Denn:

"Schriftsteller zu sein bedeutet schon lange nicht mehr, sich hinter der Brille und einer Regalwand zu verkriechen und nur mehr mit fertigen Manuskripten hervorzukommen. Wir dürfen das Leben auch betreten.
Wie gehen hinaus, wir sehen uns um. Wir leben so, dass wir auch wieder autobiographisch schreiben dürfen, ganz ohne dass uns jemand »Nabelschau« vorwirft, denn unser Leben ist interessant genug, um erzählt zu werden. Wir haben Spaß an den Gestalten unserer Fantasie. Wir sind ein bisschen Rockstar. Wir machen die Reisen, egal ob im Kopf oder in der Realität, die andere nicht machen können, und erzählen ihnen nachher alles. Wir sehen genauer hin als andere, zeigen auf und weiden uns an ihrem Erstaunen Ein bisschen vermessen auch wir die Welt.
Es ist ein gutes Gefühl."

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