Samstag, 20. Dezember 2008

Foto des Tages

Der ideale Platz für die besinnliche Weihnachtsfeier...

Und die Baustelle ist so entgegenkommend und stört sich gar nicht am Gasthaus ;-)

"Jung, unentschlossen, sucht..."

Antwort auf eine Reihe im "Standard".

Thema ist - wie könnte es anders sein - die junge Generation. Wir. Wer ist wir? Alle zwischen fünfzehn und dreißig, nehme ich an. All die, die sich von der bedrohlichen Zukunft mit geschädigter Umwelt, gefährdeten Pensionen, unsicheren Posten und politischer Rechtstendenz betroffen fühlen. Das jedenfalls sind die Damoklesschwerter, die die Befragten im Standard so nennen.

Ich muss zugeben, ich fühle mich nicht ganz unangesprochen. Ich gehöre zu denen, die nicht mehr an Großparteien glauben, die nicht der Privatwirtschaft vertrauen, die die Umwelt soweit zu erhalten versuchen, wie es noch möglich ist.

Die das Gefühl haben, da müsste man etwas tun - etwas, das über Bio-Gemüse kaufen und Bausparvertrag hinausgeht.

Und die das Gefühl haben, da müsste man etwas ändern - und nicht genau wissen, was.
UnternehmerIn werden? In die Politik gehen?

Politiker zu werden ist für die vom Standard befragten Jugendlichen keine Option. Studentin Anna-Sophie befürchtet, dass man "eh keine freie Bahn hat, sondern sich der Partei unterwerfen muss" . Und Schülerin Nicole meint, ihr fehle eine grundlegendes Talent: "Ich kann nicht so gut lügen."

Das Zitat ist bezeichnend. Ich verspreche mir auch nichts von einem Politikerdasein. Habe das Gefühl, dass mich entweder ein Parteiapparat (bei einer etablierten Partei, die auch die Grünen schon fast sind) oder die Übermacht meiner Umwelt (bei einer unkonventionellen Gruppierung) korrumpieren oder entmutigen würde. Und das sage ich, bevor ich es überhaupt probiert habe.

Ist die "Next Generation" mutlos? Faul? Ich glaube nicht. Ich glaube, sie hat nur neue Probleme, die typischen Umbruch-Phänomene, also Schwierigkeiten, die die vorige Generation noch nicht kennt und die auch der "Next Generation" selbst (so flexibel und reizüberflutungsgestählt sie angeblich ist) unheimlich unvertraut sind.

Montag, 8. Dezember 2008

Zitat des Tages

Unsere Ansichten gehen als Freunde auseinander.
Ernst Jandl

Dienstag, 25. November 2008

Uni-Chaos Österreich, Teil III

Laut dem ominösen Ranking liegt Deutschland unmittelbar vor Österreich auf dem vorvorletzten Platz (15 von 17). Und das, obwohl dort etwas vermeintlich Qualitätsförderndes praktiziert wird: Zugangsbeschränkungen, Numerus clausus.

Ich finde es grundsätzlich sinnvoll, dass an Universitäten nicht blind drauflos studiert und aufgenommen werden kann. Das geht erstens ressourcentechnisch nicht und entspricht zweitens so gar nicht der Arbeitsmarktsituation.
Also Selektieren – aber wie? Psychoterror ist bestimmt der falsche Weg, auch wenn er Belastbarkeit prüfen mag. Abschreckung durch übertriebene Lernmengen in den ersten Wochen oder bürokratische Irrwege (die anscheinend häufigste Methode in Österreich) ist unsinnig. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst – die bessere Lösung? Auch nicht ideal.

Sinnvoll wären Methoden, die der Realität entsprechen. Die, wo es notwendig ist, die wirklich geeigneten Anwärter für einen Berufsweg herausfiltern. Die spezielle Voraussetzungen – seien es Charakterzüge wie Geduld, Einfühlungsvermögen, Führungsstärke, Effizienz oder fachliche, talentbedingte Eignungen – prüfen und diejenigen herausfinden, die sie aus irgendwelchen Gründen überhaupt nicht mitbringen. Getestet werden müsste das entweder zum Teil im Schulabschluss, im Rahmen der Matura oder gezielter Projektarbeiten, oder, wo nicht möglich, in fachspezifischen Aufnahmeprüfungen. Durchgeführt von Leuten „aus der Praxis“, die wissen, was wichtig ist, die wissen, was fehlt.

In gut umrissenen Berufsfeldern wie Medizin ist das wahrscheinlich möglich, obwohl auch so eine Prüfung nur bedingt aussagt, ob jemand geeignet ist für den einfühlsamen Praktiker und/oder den Forschergeist über dem Mikroskop und/oder den belastbaren Krankenhausmanager . Und auch, wenn man alle Zielberufe abdecken kann, so muss man ja zunächst durch das Studium – das sich mit seinen Bedingungen und Anforderungen, wie schon bemerkt, mit dem Berufsleben oft nur geringfügig deckt.

Wichtig wäre deshalb zunächst einzig und allein, die universitären Inhalte so zu gestalten, dass sie für den Arbeitsalltag brauchbar sind. Soll heißen: praxisnah. Und nicht nur das: dass sie auf diesen auch besser vorbereiten. Die Wissenschaft ist präsent genug, sie wird auf den Unis ohnehin gefördert und praktiziert. Sie kann auch wesentlich beitragen – vorausgesetzt, sie verhält sich kooperativ.

Wissenschaft muss der Praxis zuarbeiten und sehen, wo die Fehler liegen. Zum Hinterfragen – und zum Herausfinden – ist sie ja da.

Sonntag, 23. November 2008

Uni-Chaos Österreich, Teil II

Zu Zusatzanforderungen wie Praktika und Auslandserfahrung wäre auch noch etwas anzumerken.

Diese mehr oder weniger individuellen und fachnahen Erfahrungen sind beinahe schon Voraussetzung, will man sich heute bewerben und etwas gelten. In vielen Studien wird einem auch das Auslandsjahr nicht mehr bloß vorgeschlagen, sondern mindestens nahe gelegt.
Dann aber nicht so ohne Weiteres angerechnet.

Eingebettet ist dieses Problem in den chaotischen Kontext der Internationalisierung von Studien, dem inzwischen berüchtigten „Bologna-Prozess“ (auch so ein Unwort, wenn auch nicht nur des Jahres). Europaweit sollen die Studienpläne einander angepasst werden – angeblich um die Mobilität zu fördern. Studien sollen einerseits vergleichbar werden, mit vergleichbaren, anerkannten Abschlüssen, und andererseits ähnlich genug, dass man ohne Probleme ins Ausland gehen kann und die dort absolvierten Lehrveranstaltungen dann auch anerkannt werden.
Österreichs trägem, verwissenschaftlichtem und teils stark rückwärtsgewandtem Bildungssystem täte eine ordentliche Durchstrukturierung (und ich meine damit keinesfalls Verschulung!) nicht schlecht. Das, was hier passiert, ist aber sinnlos.

Unabgesprochen, unmotiviert und vor allem finanziell unterbemittelt werden neue Studienpläne hervormodelliert, oft halbherzig in Module oder ECTS-Korsetts gepresst und so gar nicht austauschbar. Eben weil jeder sein eigenes Süppchen kocht, dem Weg des geringsten Aufwandes folgt, nur um dem Gesetz möglichst Genüge zu tun. Man behilft sich vielerorts mit zusammengebastelten Übergangsplänen. Wer darunter leidet? Die Studenten.

Sie lernen so - zwangsläufig - Organisation in schwierigen Umständen und Flexibilität unter willkürlichen Bedingungen. Sie lernen da mehr als in so mancher Vorlesung. Und das sollte honoriert werden – indem man zum Beispiel im Gegenzug etwas großzügiger anrechnet, was bereits absolviert wurde. Besonders in Fällen, wo aus Vorlesungsmangel – oder eben im Ausland – ein anderes, ähnliches Fach absolviert wurde und das Warten auf das eigentlich Fehlende noch mehr Zeit kosten würde, oft auch ein zusätzliches Semester.

Studieren unter schwierigen Bedingungen – und dann auch noch darauf warten müssen, das will niemand. Kein Wunder, dass die Studenten- und vor allem Absolventenzahlen nicht unbedingt steigen. Man müsste es ihnen ein wenig schmackhafter machen – wenn schon nicht mit flexibleren Studienplänen, so wenigstens mit flexiblerer Bürokratie: durch einfache Anrechenbarkeit etwa.

Freitag, 21. November 2008

Uni-Chaos Österreich

Österreichs Universitäten belegen angeblich vor Spanien im europäischen Ranking den vorletzten Platz – diese Titelzeile hat mein Blick vor kurzem irgendwo im Internet gestreift. (So ist das eben: man zappt, klickt und blättert sich durch, lässt Bruchteile vieler vieler Informationen auf sich eindringen, und ein paar, für die man aus irgendeinem Grund besonders empfänglich ist, dringen auch durch.)

Österreichs Unis schneiden also sehr schlecht ab. Was bedeutet aber „schlecht“? Schlechte Organisation? Wäre doch zutreffend. Schlechte Lehre? Das mag auf die Lehrenden ankommen. Schlechte Absolventen? Oder überhaupt zu wenig Absolventen?

Alles und nichts. Gemessen wird an „Akademikerquote, Zugangsvoraussetzungen, Jobchancen der Absolventen, Attraktivität für ausländische Studenten, Reformbereitschaft der Unis und deren Rolle für lebenslanges Lernen“. Und da scheint es für Österreich nicht gut auszusehen.
Dass in Österreich die Bürokratie für viele (unnötige) Hindernisse sorgt und der finanzielle Spielraum der Unis (und dafür können sie wohl nichts) sehr gering ist, braucht hier nicht erwähnt zu werden. Dass universitäre Ausbildung allein nicht reicht, um sich erfolgreich einen Job zu fischen, sondern Praktika und anderweitige Erfahrung erwünscht sind, wurde hier auch bereits diskutiert.

Aber die geringe Akademikerquote? Die wenigen Absolventen? Zunächst sei gesagt: Akademiker zu sein ist ja nicht a priori erstrebenswert. Ständig bekommt man in Aussicht gestellt, man sei entweder unter- oder aber überqualifiziert, müsse mit Wartezeiten oder verhältnismäßig schlechtem Verdienst rechnen. Die Ausbildung dauert meistens recht lang und bringt auch kein Geld. Und von manchen Studien wird einem überhaupt abgeraten („Orchideenfächer“ und andere Aussichtslosigkeiten… Vor wenigen Jahren galt auch Lehramt noch als aussichtslos. Dass in Wien inzwischen Lehrermangel herrscht, sei hier nur am Rande erwähnt.)

Entscheidet man sich dennoch für ein Studium, bekommt man – so haben jedenfalls ich und einige meiner Freunde das erfahren – immer wieder vermittelt, wie viel besser man noch werden muss und wo es im Fachbereich überall hapert, aber man erhält andererseits sehr wenig praktisches Rüstzeug und Hinweise darauf, was man mit eben dieser Ausbildung später eigentlich anfangen kann.

Wer will da noch studieren und oft interessante, aber fast immer abgehobene Inhalte lernen, wenn andererseits Arbeiter gesucht werden, Tausendsassas statt Fachidioten, oder wenn Betriebe Menschen suchen, die jung sind, aber Berufserfahrung haben?
Lange Ausbildung, wenig Geld und womöglich noch schlechte Berufschancen – das ist schwer schmackhaft zu machen. Also her mit den Änderungen. Die Zukunft hat sie dringend nötig.

Sonntag, 16. November 2008

Was mich diese Woche überraschte...

...war die Lizenzenmappe im Verlag. Es fragen sehr wohl Leute an, ob sie bei uns erschienene Bücher übersetzen können/dürfen. Und das in sehr interessante Sprachen: Russisch (ein Verlag in der Ukraine), Koreanisch (ein Verlag bzw. eine Privatperson) und Türkisch (ein interessierter Verlagschef). Von den Niederlanden ist noch eine Antwort ausständig...

Fazit: Auch "Orchideensprachen" haben eine Chance. Und "Orchideenverlage" auch :-)

Samstag, 1. November 2008

Mein Senf dazu

Wieder Aufregung in Kärnten…Das BZÖ hat in einer Aussendung angekündigt, sich beim ORF zu beschweren:

„Auslöser war die Ausgabe der Satire-Show vom 23. Oktober mit den Kabarettisten Stermann & Grissemann, die dem Tod Jörg Haiders breiten Raum gewidmet hatte.Ziel der Beschwerde sei es, den Verantwortlichen des ORF klar zu machen, dass sich die Kärntnerinnen und Kärntner die bösartige Berichterstattung des ORF nicht mehr länger gefallen lassen, so der designierte Parteichef Uwe Scheuch: ‚Wir können und wollen nicht zulassen, dass ein ganzes Land lächerlich gemacht wird.‘“ (APA)

Nachdem der Tod von Jörg Haider in Kärnten geradezu pathetisch betrauert wurde und tagelang in sämtlichen Medien präsent war, liegt es auf der Hand, dass die Verhältnisse in Kärnten zum Hauptthema einer österreichischen Satiresendung werden. Das muss eine Demokratie mit dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung auch zulassen, und das muss eine Partei auch aushalten. Im Zentrum der Öffentlichkeit zu stehen bedeutet auch, das Schwarze in der Zielscheibe zu sein. Dass die Pfeile manchmal etwas unter der Gürtellinie treffen, ist eine andere Geschichte.

Wo liegt denn die Grenze zwischen Verarschung und Verleumdung, zwischen Provokation und Geschmacklosigkeit? Diese Grenze ziehen wir wohl alle individuell verschieden. Wo die einen noch lachen, kommt den andern das Grausen. Aber eines ist klar: Sobald wir selbst gemeint sind, vergeht uns das Lachen auf einem Niveau, auf dem wir sonst noch lange gekichert hätten.

Häufig reagieren wir da aber überzogen. Allzu beleidigt sein zeugt oft nicht so sehr von der Gemeinheit der anderen als vielmehr von der eigenen Unreife. Kritisieren kann jeder, kritisiert werden ist da viel schwieriger. Denn Kritik zu vertragen bedeutet auch Bereitschaft, etwas zu ändern. Diese Bereitschaft setzt Sicherheit voraus, und Sicherheit braucht Wissen darüber, was läuft, damit man abwägen kann, was man selbst davon hält.

Informiert euch! Lest Kommentare! Und kommentiert selbst.

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Zitat des Tages

Worüber man stolpert, wenn man sich für die Diplomarbeit über das wissenschaftliche Arbeiten informiert:

"Die Wissenschaft, sie ist und bleibt
was einer ab- vom andern schreibt."
(Eugen Roth)
Lakonisch, aber ziemlich wahr...

Montag, 20. Oktober 2008

Zukunftsmusik

e-book - was kann das?

In den Nachwehen der Frankfurter Buchmesse gings heute im Verlag um e-books und Co.
Abgesehen davon, dass ich ein Verfechter der haptischen Leseerfahrung bin (Buchgefühl, Buchgeruch, Lesebändchen und, wenns sein muss, Eselsohren) -
was bringt ein Buch, das (wie schon Stermann & Grissemann sagten) dreimal so viel kostet wie ein normales Buch, doppelt so viel wiegt und vielleicht bald mal das Gleiche kann?

Gut, angeblich passt viel Buch auf wenig Speicherplatz. Und das e-book wiegt nicht mal 300 Gramm. Was irgendjemanden im Netz schon dazu gebracht hat, es mit dem Siegeszug des Walkman zu vergleichen. Aber wozu viel Speicherplatz, wenn ich doch in der U-Bahn ohnehin immer nur ein Buch auf einmal lese? Und wozu ein tragbares e-book, wenn ein normales Buch auch nur einen Bruchteil von einer Stereo-Anlage wiegt?

Mag sein, dass Fachbücher im elektronischen Format Absatz finden. Hier ist der Speicherplatz von Vorteil. Nicht zuletzt weil in Zukunft die e-books mit zunehmend Bearbeitungs- und Darstellungsmöglichkeiten ausgestattet sein sollen. Also vielleicht Zusatzmaterial bieten und so zu einer tragbaren e-learning- oder Diskussionsplattform werden, wer weiß.

Dynamik und wissenschaftlicher Austausch in Ehren - das geht auch im Netz. Fazit ist, ich bleibe nach wie vor eine Freundin des direkten Schreib- und Leseerlebnisses im Gutenberg'schen Format.

Dienstag, 14. Oktober 2008

Zitat des Tages

Element of Crime haben mir mit einem alten CD-Titel ein schönes Motto mit auf den Weg gegeben:

Try to be Mensch.

I'll try.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Übergangsphase II

Auslandssemester. Praktikum. Weil es interessant ist, Erfahrung bringt, aber auch, weil es dem Lebenslauf gut steht. Das Studium dauert deshalb vielleicht ein wenig länger. Und weil man davon nicht leben kann, helfe ich nebenbei Workshops und Symposien zu organisieren oder gebe Deutschstunden. Viele Standbeine, aber keines stabil. Überall den berüchtigten Fuß in der Tür, denn die Tür könnte ja zufallen. Und damit bin ich ein Kind dieser Zeit.

Millennials, Generation Praktikum oder neuerdings auch Generation Umhängetasche – so kategorisiert man uns, die nach 1980 Geborenen.

Was einen Millennial ausmacht, habe ich – und das ist bezeichnend – im Internet gelesen: Orientiert sich rasch in der Arbeitswelt, strebt statt einem hohen Gehalt eher interessante Jobs an und hat das Ziel, Beruf und Familie zu vereinbaren. Balance statt Karriere, Vielseitigkeit statt Protest. Konservativ statt Hippie?

Es stimmt, ich schreibe eher E-Mails vom Privat-Laptop, als in einem Büro zu sitzen und maximal über das Haustelefon Konferenzen abzuhalten. Und ich bin zwar nicht gerade innovativ im Umgang mit neuen Medien, akzeptiere aber, dass ich sie brauche, und gehe damit um.

Generation Umhängetasche ist ähnlich, nur etwas alternativer. Ende Zwanzig, meist mit Hochschulbildung und recht frisch im Beruf – und ebenfalls mit diesem unsteten Lebensstil der Fernreisen, Praktika und Studenten-WGs durchaus vertraut. Besonderes Kennzeichen: kann oder will nicht recht erwachsen werden. (Bliebe zu klären: Was genau kennzeichnet Erwachsene?)

Und noch eine Kategorie, die mich irgendwie anspricht – die so genannten „Scanner“. Das stammt wiederum aus einem Lifestyle-Magazin. Hier beruft man sich ausnahmsweise auf keine bestimmte Altersgruppe (auch wenn speziell junge Menschen sich betroffen fühlen dürften). Sie bezeichnet Leute, die viele Interessen haben und sich nicht entscheiden können, wo sie ihre Schwerpunkte hinlegen sollen. Ungefähr so: sie machen alles und nichts, wollen alles und nichts und sind nicht so schnell zufrieden (schon gar nicht mit sich). Ich nenne das ja insgeheim „manisch-depressivoid“. Aber „Scanner“ klingt natürlich nicht nur moderner, sondern auch positiver.

So sieht es bei mir aus: ein Kind meiner Zeit, scannender Millennial im Praktikum, zielstrebig desorientiert.
Sieht so aus, als ob diese Übergangsphase länger dauern würde.

Samstag, 4. Oktober 2008

Zitat des Tages

"Durch Schreiben nicht die Welt erklären, sondern mir und der Welt erklären, was der Fall ist."

Robert Schindel

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Zitat des Tages

Im KURIER suchte kürzlich ein Versicherungsunternehmen ein

"fachkundiges Organ für den Bereich Lärm".

Hannes findet da in der Schule sicher eine Menge Spezialisten.

Montag, 29. September 2008

Übergangsphase I

"Ein Volk geht nach rechts" --

So übertitelt der "Standard" die heutige Presseschau. "So schnell kann's gehen", kommentiert der Kurier. Van der Bellen hält die Grünen nur noch für ein "gallisches Dorf" im Widerstand gegen den Populismus. Und Häupl sagt im Interview: "Wenn das so weitergeht, heißt der nächste Bundeskanzler Strache."

Faymann setzt weiter seinen großkoalitionären Tunnelblick auf. Molterer weiß zwar: "Es reicht", aber wie es weitergeht, weiß er ehrlich nicht. Straches blaue Augen strahlen über 18 Prozent, und es ist schlimm, ihm beipflichten zu müssen, wenn er prophezeit, dass "der Wähler" bei der nächsten Wahl erst recht protest- und daher Blau wählen wird, wenn es bei einer großen Koalition bleibt.

Schlimm, zu sehen, dass ausgerechnet Strache und Haider, die gekonnten Populismusrhetoriker, am Wahlabend Recht behalten, und dass Haider als Einziger pragmatisch denkt. Selbst der liebe alte Professor wirkt müde. Seine Analyse ist scharf, aber seine Inhalte sind nicht neu und vielleicht zu wenig lautstark vertreten worden. Wo die einen streiten und die andern dazwischen schreien, ist gewaltfreier Widerstand anscheinend zu wenig.

Ich glaube, das alte Modell "Großparteien und drittes Lager" hat ausgedient. Wir sind anscheinend in einer strukturellen Übergangsphase. Nur: Was kommt dabei raus? Viele Kleinparteienschnipsel, die sich dann um eine Beteiligung in der Koalition balgen, auf die wir WählerInnen kaum noch Einfluss haben? Selbst wer taktisch wählt, hat keine Ahnung, was dabei rauskommen wird.

Vielleicht müssen sich nicht nur die Parteien, sondern auch das Wahlsystem ändern, damit die Politiker wissen, woran sie sind, und damit sie sich auch mehr nach dem richten müssen, was in ihrer Rhetorik ja stets im Vordergrund steht: der Wählerwillen. Aber eben nur in ihrer Rhetorik.

Sonntag, 28. September 2008

Bilder aus dem Alltag 1

Neulich auf einem Sperrmüll-Haufen...
Und Computer sollen NICHT kompliziert sein?


Irgendwann enden sie so.


Gedankensplitter 1

Para escribir sólo hay que tener algo que decir...



...oder: um schreiben zu können, muss man nur etwas zu sagen haben.

Ich wollte ja schon immer die Zeit festhalten. Die Manie, alles Mögliche aufzuschreiben, kann mehrere Ursachen haben: Es gibt Momente, da schwirrt einem so viel durch den Kopf, dass man es einfangen, auf das Papier setzen und dort zurechtschieben will, sonst wird es unüberschaubar. Oder aber man entdeckt da draußen im Alltag etwas, das einen so beeindruckt (freut, ärgert, belustigt, beschäftigt...), dass man es mit anderen teilen will.


Nun, das mit dem Papier ist ja in Zeiten wie diesen fast schon überholt: wenn man etwas mitzuteilen hat , wirft man es nicht aufs Papier, wo es brav sitzen bleibt - man geht in den größten Speaker's Corner der Welt: ins Internet.


Und hier bin ich nun. Ab heute existieren ich und mein berüchtigtes "Buch" (Notizbuch, Zettelwirtschaft, Sammlung kurioser Alltäglichkeiten) auch virtuell.


Ich bin selbst gespannt, was daraus wird. Was sich daraus machen lässt und was ich dann daraus machen will. (Das sind nämlich drei verschiedene Paar Schuhe).

Lasst euch überraschen. Und bleibt dran.