Donnerstag, 18. Februar 2010

Von Bischöfen und Kindern. Ein gefährlicher Mix(a)

Ein Bischof, der die 68er für Sünden und Abnormitäten auf der Welt verantwortlich macht. Die Kirche ist brav, die Gesellschaft ist schuld. Ein leidiges Thema.

Was in der Kirche an Abnormitäten passiert, wird indessen totgeschwiegen. Dass Lebensregeln wie der Zölibat unnatürlich sind und überfordern können, dass offenbar sie es oft sind, die "Abnormitäten " auslösen - Abnormitäten nämlich, die anderen schaden - wird nicht in Betracht gezogen.

Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ein breites gesellschaftliches Phänomen - wie es die sexuelle Revolution nach 68 zweifellos war - auch breite gesellschaftliche Veränderungen zur Folge hat. Die manchmal, gerade weil sie so breit sind, unbemerkt bleiben oder unterschätzt werden. Dass solche Phänomene kritische Betrachtung verdienen, ist unbestritten.

Ebenso wenig ist es neu, dass die meisten Kirchenvertreter sowohl der gemäßigten wie auch der medienmäßig vermarkteten Sexualität ablehnend gegenüberstehen (müssen). Und es ist auch nicht neu, dass in ihren Reihen so mancher Missbrauchsfall geschieht.

Leider. Auch hier sollte nicht generalisiert werden (müssen)...

Ich kenne Menschen, die der Kirche etwas abgewinnen können und trotzdem ein sehr offenes und freizügiges Leben führen. Zu Recht, denn sie tun niemandem etwas zu Leide.
Ich weiß auch, dass genug Unrecht und Misshandlung außerhalb der Kirche passiert, totgeschwiegen oder nicht.

Aber dieser Mix(a) aus Ablenkung vom Eigenen, tendenziösem Wettern und konservativer Simplifizierung ist nicht nur unsympathisch, sondern auch sehr gefährlich.

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