Samstag, 1. November 2008

Mein Senf dazu

Wieder Aufregung in Kärnten…Das BZÖ hat in einer Aussendung angekündigt, sich beim ORF zu beschweren:

„Auslöser war die Ausgabe der Satire-Show vom 23. Oktober mit den Kabarettisten Stermann & Grissemann, die dem Tod Jörg Haiders breiten Raum gewidmet hatte.Ziel der Beschwerde sei es, den Verantwortlichen des ORF klar zu machen, dass sich die Kärntnerinnen und Kärntner die bösartige Berichterstattung des ORF nicht mehr länger gefallen lassen, so der designierte Parteichef Uwe Scheuch: ‚Wir können und wollen nicht zulassen, dass ein ganzes Land lächerlich gemacht wird.‘“ (APA)

Nachdem der Tod von Jörg Haider in Kärnten geradezu pathetisch betrauert wurde und tagelang in sämtlichen Medien präsent war, liegt es auf der Hand, dass die Verhältnisse in Kärnten zum Hauptthema einer österreichischen Satiresendung werden. Das muss eine Demokratie mit dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung auch zulassen, und das muss eine Partei auch aushalten. Im Zentrum der Öffentlichkeit zu stehen bedeutet auch, das Schwarze in der Zielscheibe zu sein. Dass die Pfeile manchmal etwas unter der Gürtellinie treffen, ist eine andere Geschichte.

Wo liegt denn die Grenze zwischen Verarschung und Verleumdung, zwischen Provokation und Geschmacklosigkeit? Diese Grenze ziehen wir wohl alle individuell verschieden. Wo die einen noch lachen, kommt den andern das Grausen. Aber eines ist klar: Sobald wir selbst gemeint sind, vergeht uns das Lachen auf einem Niveau, auf dem wir sonst noch lange gekichert hätten.

Häufig reagieren wir da aber überzogen. Allzu beleidigt sein zeugt oft nicht so sehr von der Gemeinheit der anderen als vielmehr von der eigenen Unreife. Kritisieren kann jeder, kritisiert werden ist da viel schwieriger. Denn Kritik zu vertragen bedeutet auch Bereitschaft, etwas zu ändern. Diese Bereitschaft setzt Sicherheit voraus, und Sicherheit braucht Wissen darüber, was läuft, damit man abwägen kann, was man selbst davon hält.

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