Ich lese einen Artikel über Zeitsoziologie, über die Wahrnehmung von Zeit in verschiedenen Epochen und über Be- und Entschleunigung*.
Ich lese, dass die Beschleunigung des Arbeitslebens sich auch auf dessen Struktur auswirkt: dass Phänomene wie Mehrfachausbildung, Teilzeitarbeit, Freelancing und "multiple Karrieren" Erscheinungen dieser Beschleunigung sind. Mir kommt das vor wie eine Art Kaleidoskopwahrnehmung von Zeit: einem (Arbeits-)Leben wird nicht mehr zugestanden, linear zu sein. Statt dessen lebt man sternförmig in mehrere Richtungen oder arbeitet sich parallel nach vorn. Das Schlagwort, das ich dazu finde, heißt "Patchworkkarriere".
So wie ich das sehe, sind wir ÜbersetzerInnen, LektorInnen und alle anderen "neuen Selbstständigen" die klassischen Patchwork-Karrieristen. Wir nähen an unserem bunten Leben.
Ich bin gespannt auf das Muster.
*) Wie schön, dass es sich mit Vor- und Nachsilben im Deutschen so schön basteln lässt.
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