Sonntag, 18. Januar 2009

Nachtrag zum Totenkult 2

andere sehen das ähnlich wie ich:

"...nicht schlecht...der soll no einmal was von wegen pietätlosigkeit (stermann und grissemann) daherfaseln....pfuipfui"

"SEHR GUT: ABSCHRECKENDES BEISPIEL !
Also ich finde dass, wenn die Witwe aus Pietät nichts dagegen hat, ausgesprochen gut. Wenn den so ein Discobesitzer erwirbt, er damit durch die Discos tingelt und das Wrack als Abschreckung zu besichtigen ist. Dann zeigt sich wieder mal die alte Weisheit: Auch wenn man sonst nicht viel getaugt hat, als abschreckendes Beispiel ist man immer noch gut genug."

"jetzt erkennen...
...wohl auch die blindesten bzö wähler, dass nach ableben ihres hirten der rest der bewegung nur dumm herumirrende schafe sind. laut blöken. mehr ist wohl nicht zu erwarten. ich hoffe nur, dass sie sich nicht alle der herde rechts neben ihnen anschliessen."

kommentare von derstandard.at

(auffällig übrigens: die artikel sind in mehreren medien fast wortident... die übernehmen, wie schon öfter festgestellt, gemütlich die apa-meldungen und machen sogar noch die gleichen tippfehler hinein... publizistische vorbilder, das. sollten wenigstens das rechtschreibprogramm drüberlaufen lassen, wenn sie sich schon keine korrektoren leisten.)

Nachtrag zum Totenkult

Die nachträgliche solare Verehrung von Jörg Haider reißt nicht ab. Nicht genug damit, dass die Menschen wochenlang am Unfallort trauern, dass ihm Denkmäler errichtet werden und sich die Kärntnerlied-CDs dieses gewordenen Kärntners (ein Immigrant!) wie die warmen Semmeln verkaufen: jetzt soll auch noch das Unfallauto versteigert werden. Das nicht einmal ihm gehörte, sondern einer Leasingfirma. Die jetzt Regress fordert, weil das Auto verunfallt ist. Wegen zu hoher Geschwindigkeit und Alkohols im Blut. Also zu Recht.

Wer ist verrückt genug, das Unfallwrack zu ersteigern? Und vor allem aus welchem Motiv? Vielleicht um jugendlichen Rasern oder Komatrinkern ein Mahnmal zu erstellen? Um ein Götzenbild für den Totenkult im eigenen Garten zu haben? Um künstlerisch zu provozieren? (So mutmaßen manche Medien - wie genau die künstlerische Provokation aussehen soll, ist mir in dem Fall unklar.)

Ich jedenfalls brauche weder Haiders Unfallwrack noch den ehemaligen Flitzer vom Papst. Als alte Umweltschützerin nehm ich weiterhin die stinkende U6.

Sonntag, 11. Januar 2009

Neues für den Totenkult

Für alle Kärntner, die sich nach dem 10. Oktober dem Kult der abgestürzten Sonne zugewandt haben, gibt es wieder ein Sammlerobjekt. In zwei speziellen Ausführungen.

Wer es lieber puristisch mag und sich einfach nur mit geschlossenen Augen der Musik hingibt, dem sei die CD empfohlen: ein Mix von Kärntner Weisen, feat. Dr. Jörg Haider. Drei Soli des Stars!

Wer lieber verschiedene Sinnesreize zugleich empfängt, dem sei die DVD empfohlen: mit „wunderschönen Landschaftsaufnahmen“, wie der Lauftext im Shop-TV informiert. Die Fans vom actionreichen ORF-Wetterpanorama sollten sich das nicht entgehen lassen.

Und wer dann noch nicht gesättigt ist, der stürze sich auf die ultimative Homepage mit dem ultimativ werbekräftigen Namen www.haider-singt.at. Was man dort findet? Zum Beispiel Posters, auf denen Haider im Kärntneranzug vor einer sonnigen Wiese oder in einer rustikalen Stube sitzt. Noch schlimmer gehts immer.

Danke an den ORF für seine kritische Sendelinie.

Freitag, 9. Januar 2009

Bessere Zeiten

Die Zeiten werden nicht besser oder schlechter.
Sie werden nur anders.

Ein neues Jahr hat begonnen, und das ist ja immer Stichdatum der Vor- und Rückblicke. Ich ziehe auch so meine Bilanz, aber was ich nicht mag, sind diese Medienrückblicke, die entweder einseitig negativ sind (eine Katastrophe nach der andern) oder einfach nur sensationslüstern lästern.

Bei meiner eigenen Bilanz stelle ich fest, dass ich Zweifel hab wegen der Zukunft (wer hat das nicht). Und wenn ich meine Umgebung so beobachte, stelle ich fest, dass oft die Alten den Jungen was neiden und umgekehrt. Die Alten neiden den Jungen die "Freiheit", die Jungen den Alten die sicheren Jobs und die Pensionen. Die Alten meinen, wir Jungen hätten es besser, die Jungen meinen, die Alten hätten's besser.

Ich glaube: die Zeiten werden nicht besser oder schlechter, nur anders.

Vielleicht ist das auch bloß die Sicht einer Jungen. Weil die Jungen das leichter akzeptieren. Weil sie es so kennen. Wer weiß, wie wir einmal sein werden, und wie uns das, was wir jetzt erleben, später prägt. Probleme gibts schließlich immer. Sie sind nur immer anders. (Und - unfairerweise - nicht immer gerade für alle gleich groß.)