Sonntag, 25. April 2010

Schwarzweißwählerei

Eine Wahl, drei Kandidaten. Eine (bewusst von der Partei?) rechts und radikal positionierte Frau, ein Christlicher, der sich als Alternative sieht, und der gemäßigte, unaufgeregte Amtsinhaber. Eine schiefe Verteilung und die absurde Situation, dass man eigentlich vorab wissen müsste, wer weitaus die Mehrheit erringt. Dass dadurch die Tendenz von Wahlempfehlungen aber eindeutig sein müsste.

Die Grünen bemühen ein Hearing, haben dann Grund, Ja zu Fischer zu sagen. Kein Klubzwang gefordert, Einzelne sagen, sie wählen ihn nicht. Durchaus legitim.
Die ÖVP gibt weder einen Kandidaten/eine Kandidatin noch eine Wahlempfehlung ab. Das ist ihr gutes Recht. Die Empfehlung der Schwarzen, weiß zu wählen, hingegen nicht.

Mag sein, die Situation ist absurd. Mag sein, kein Kandidat entspricht genau der Parteilinie. Aber auch die SPÖ hat seinerzeit Thomas Klestil unterstützt, und wohl nicht zu Unrecht.

Denn was unterstützt werden muss, ist die vielgerühmte und geradezu inflationär zitierte Demokratie - Direktwahl - Volksentscheidung. Also hingehen - Kreuzerl machen. Wer keine Namen nennen will, kann immer noch diplomatisch sein. Muss nicht sagen: Wählt Fischer! oder: Wählt Rosenkranz! Kann sagen (und das sei der ÖVP fürs nächste Mal geraten): Wählt verantwortlich!

Denn wer wählt, übernimmt Verantwortung.