Mittwoch, 3. Juni 2009

Werbekosten?

Dieser Tage erreicht uns wieder häufig ungebetene Wahlwerbung aus allen Wellenlängen des Parteienspektrums. Und sie beschränkt sich nicht auf engagierte Freiwillige, die Kugelschreiber austeilen, oder Spitzenkandidaten, die Samstags vor den Einkaufszentren Reden schwingen: sie flattert einem auch in den Briefkasten, Mehrfarbdruck auf Hochglanzpapier oder sogar kuvertiert.

Da fragt sich die scharfe Beobachterin: Wozu? Woher?
Woher nehmen die Parteien das Geld für farbbedruckte Werbeschriften und kuvertierte Briefsendungen, während sie andererseits ständig lamentieren, dass selbst für die wichtigen Themen Europas das Geld fehlt?
Da steigen die Arbeitslosenraten, Unternehmen schrumpfen gesund, bis sie kaum noch vorhanden sind, die Umwelt bedarf unserer Aufmerksamkeit und Flugzeuge stürzen ab - und indessen wird kurz vor der Wahl auf sekundäre Themen abgelenkt, wird im Fernsehen über Glühbirnen diskutiert und über die politische Konkurrenz hergezogen, und Parteien haben nichts Besseres zu tun, als das verbliebene Geld für den Wahlkampf einzusetzen.

Glauben die im Ernst, ich wähle eine Partei, weil ich vier Tage vor der Wahl ein Brieflein von ihr bekomme? Oder weil ich frühmorgens ein buntes Zettelchen mit schlechten Reimen in die Hand gedrückt kriege?
Ich wundere mich, dass sich teure Werbung offenbar ausreichend amortisiert - so, dass weiterhin Ressourcen wie Zeit und Geld nicht in konstruktive Maßnahmen, sondern in inhaltslose Selbstdarstellung investiert werden.

Etwas muss sich ändern, aber schnell.

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