Parallel zur Fußball-WM - wenn auch etwas leiser - ist der Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt über die Bühne gegangen, umstritten, schon fast totgeredet und doch eines der wenigen ernstzunehmenden Kulturereignisse in der Kärntner Landeshauptstadt.
Anlässlich dieses Ereignisses, das einerseits als "einer der größten Ausschläge auf der Geld-Geist-Skala" im Literaturbereich gilt (Der Standard) und andererseits zum (manchmal bösen, manchmal zahnlosen) Verriss vor Publikum hochstilisiert wurde, kommen zumindest einmal im Jahr die Zweifel an der Kunst-Wettbewerbs-Szene hoch.
Wer bestimmt, was gut ist und warum? Darf frau von etwas begeistert sein, ohne es begründen zu können? Darf frau sich andererseits nur auf Emotionen berufen, wenn ein Text zusagt oder nicht? Ich verliere da schnell die Orientierung. Und je mehr ich nach Kriterien vorgehen möchte - oft genug passiert, schon als ich in der Jury für die Kleinen in Graz oder beim Junior-Bewerb in der Schule saß - je mehr frage ich irgendwann nach dem Sinn.
Diese Wettbewerbe sind wichtig: um (als Schreibende/r) bekannt zu werden, um (als Lesende/r) Schreibende kennen zu lernen, um das Angebot anzukurbeln, und auch (seien wir ehrlich) für die Wirtschaft - zugunsten der Vielfalt also. Verschiedene Meinungen erst schüren die Diskussion, und Diskussion ist gesund und gut. Das Hochstilisieren zum Exzentrischen, Hermetischen oder aber offen Schmutzkübeligen ist mir rasch unsympathisch. Und muss wahrscheinlich nicht sein.
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