Seit 40 Tagen ist das Audimax der Uni Wien besetzt (wenn man die Religion bemüht, eine symbolträchtige Zahl: die Uni-Besetzung als Fastenzeit? Besinnung auf das Wesentliche? Letzteres vielleicht).
Wenig passiert. Basisdemokratie ist Fluch und Segen zugleich, sie kann Zeichen setzen oder sich selbst lähmen. Langsam geht den Besetzern die Luft aus (nicht nur, weil letztere ziemlich dick ist, da der Rektor blockiert).
Aber:
Es ist schon ein starker Anfang, wenn in Österreich wahrnehmbarer Protest passiert. Wenn dieser Protest von Österreich nach außen schwappt (und nicht umgekehrt, wie ein Modetrend). Wenn es eine (naturgemäß zunächst unorganisierte) heterogene Gruppe schafft, zumindest einigermaßen ihre Interessen nicht nur kundzutun, sondern auch zu verteidigen und zu fordern.
Immerhin gibt es Diskussionen, Arbeitsgruppen, Statements. Dass sich nicht alle mit allen Forderungen identifizieren, ist zu verstehen und bis zu einem gewissen Grad gar nicht von Bedeutung.
Wichtig ist, dass versucht wird, etwas zu tun. Dass Entscheidungsträger tatsächlich in die Enge getrieben werden. Und es wäre wirklich gut, sich zu solidarisieren.
Erleben wir gerade ein zweites, kleineres 68 unter geringfügig anderen Vorzeichen (etwa dem der globalisierten Medien und schnellebigen Entscheidung)? Vielleicht werden wir hier gerade Zeugen eines einschneidenden Moments und merken es gar nicht. Wie man ja meistens erst hinterher überblickt, welche Ereignisse in der Geschichte Bedeutung erlangen.
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