Heute, Sonntag, wählt die Steiermark. Zwei Wochen später hat Wien die (Landtags-)Wahl. Im Gegensatz zur Steiermark, wo sich heute tatsächlich die Frage nach dem Gewinner stellt (während die "Kleinen" wie üblich nur mit kurzen Nebenkommentaren bedacht werden, weil ihre strategische Wirkung gering ist), erwartet uns in zwei Wochen das Wiener Spezifikum: die Siegerpartei steht so gut wie fest, der eh schon nicht mehr neue Bürgermeister hat gute Chancen zu bleiben. Wien ist halt rot, sofern nicht der blaue Querulant trotz auf "Alles raus!" beschränktem Wahlprogramm ein Ruder ergreift. (Oder wie Stermann und Grissemann meinten: wenn die Wiener Unis schließen, erhöht dies das blaue Wählerpotenzial.)
Hier strategisch zu wählen ist schwer und wahrscheinlich sinnlos. Die einzige Strategie besteht darin, HC zu verhindern. Schwarz zu wählen schließt sich von selbst aus. Die Grünen haben zwar in Wien ein wenig Gewicht (und zwei Bezirksvorstehungen), aber man zögert: immerhin haben sie sich in letzter Zeit vor allem durch interne Querelen und weniger durch Wahlprogramm hervorgetan. (Muss denn das sein?) Und die "Kleinen" rudern fast ungesehen irgendwo vor sich hin. Dass etwa LIF und KPÖ zur Wahl antreten, erfahren wir, wenn wir am Bezirksamt vorbei zur Arbeit eilen und für die Unterschriftenlisten angeheuert werden.
Heißt das, die Strategie besteht im Wählen des geringsten Übels, wie so oft, anstatt im Wählen der oder des Kandidaten, der uns am ehesten vertritt? Schade, dass Demokratie so oft darauf hinausläuft. Und doch: besser, als sich von einem vermeintlichen Charismatiker um den Finger wickeln zu lassen. Und vor allem: besser, als nicht die Wahl zu haben.
Sonntag, 26. September 2010
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