Samstag, 27. Februar 2010

Lasst sie doch schlafen, mit wem sie wollen.

Nur um es für mich selber klarzustellen:

Das, worüber eh alle diskutieren, darüber brauche ich nicht zu schreiben. Da werden ohnehin fast nur Extrempositionen eingenommen. Vereinzelt ist es auch kaum anders möglich (und womöglich sogar die Absicht der InitiatorInnen, zu polarisieren). Ich will mich hier keiner Extremposition anschließen (müssen). Daher keine Kommentare über Axolotl Roadkill, den Swingerclub in der Secession oder den IPad.

Ich will darüber diskutieren und darauf aufmerksam werden (und machen), was nicht ins Auge springt und nicht von der Titelseite schreit. Stille Bücher, absurder Alltag, schleichende Entwicklungen. Minderheitenprogramm.

Sonntag, 21. Februar 2010

In memoriam Johanna Dohnal

Während Österreich noch immer um die grundsätzliche Einführung einer eingetragenen Partnerschaft abseits der Ehe hadert, erschallen Nachrufe auf eine Frau, die - wenn auch streitbar und umstritten - so manchen Vorstoß in Sachen Frauenpolitik gewagt hat.

Sie mag über viele "drübergefahren sein" - doch ohne Nachdruck meist kein Fortschritt.

Und nicht zu vergessen: Frauenpolitik heißt nicht nur Frauen weg vom Herd, heißt auch: Gleichberechtigung. Gleichberechtigung heißt nicht nur mehr für Frauen. Sie heißt auch: weiteres für Männer.

Frau Dohnal hat zum Beispiel den Grundstein dafür gelegt, dass Männer in Karenz gehen können.

Freitag, 19. Februar 2010

Erkenntnis des Tages

"Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung" ist mit 36 Zeichen das längste Wort im Duden.
Nahrungsmittelunverträglichkeit (und ich weiß noch immer nicht, ob ich eine habe) liegt auf dem neunten Platz.

Ach ja, und: die Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft gibt es offenbar wirklich, jedenfalls ist sie dudenwürdig und liegt auf Platz 2.

Wieder was gelernt.

Donnerstag, 18. Februar 2010

Von Bischöfen und Kindern. Ein gefährlicher Mix(a)

Ein Bischof, der die 68er für Sünden und Abnormitäten auf der Welt verantwortlich macht. Die Kirche ist brav, die Gesellschaft ist schuld. Ein leidiges Thema.

Was in der Kirche an Abnormitäten passiert, wird indessen totgeschwiegen. Dass Lebensregeln wie der Zölibat unnatürlich sind und überfordern können, dass offenbar sie es oft sind, die "Abnormitäten " auslösen - Abnormitäten nämlich, die anderen schaden - wird nicht in Betracht gezogen.

Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ein breites gesellschaftliches Phänomen - wie es die sexuelle Revolution nach 68 zweifellos war - auch breite gesellschaftliche Veränderungen zur Folge hat. Die manchmal, gerade weil sie so breit sind, unbemerkt bleiben oder unterschätzt werden. Dass solche Phänomene kritische Betrachtung verdienen, ist unbestritten.

Ebenso wenig ist es neu, dass die meisten Kirchenvertreter sowohl der gemäßigten wie auch der medienmäßig vermarkteten Sexualität ablehnend gegenüberstehen (müssen). Und es ist auch nicht neu, dass in ihren Reihen so mancher Missbrauchsfall geschieht.

Leider. Auch hier sollte nicht generalisiert werden (müssen)...

Ich kenne Menschen, die der Kirche etwas abgewinnen können und trotzdem ein sehr offenes und freizügiges Leben führen. Zu Recht, denn sie tun niemandem etwas zu Leide.
Ich weiß auch, dass genug Unrecht und Misshandlung außerhalb der Kirche passiert, totgeschwiegen oder nicht.

Aber dieser Mix(a) aus Ablenkung vom Eigenen, tendenziösem Wettern und konservativer Simplifizierung ist nicht nur unsympathisch, sondern auch sehr gefährlich.