Sonntag, 28. November 2010

Tropfen auf den heißen Stein der Integration

Man kann, wie ich aus Erfahrung weiß, lange diskutieren über die Rechte und Pflichten, Erwartungen und Nutzen von Integrierenden und Integranden - mit und ohne Interview des türkischen Botschafters.

Sicher ist für mich, dass zur Integration zwei gehören, und dass beide Bereitschaft zeigen müssen. Sicher ist auch, dass beide Gruppen nicht über einen Kamm geschoren werden können - da wie dort gibt es "Schmarotzer" und "Verweigerer". Jeder hat aber Mittel und Potenziale - die eine Seite hat die Infrastruktur, die andere Seite bringt Sprache und Kultur mit.
Damit sie sich in die neue Sprache und Kultur einfinden können, müssen sie diese annehmen - aber auch ein Angebot bekommen. Wir können es bieten. Es fällt uns kein Zacken aus der Krone, wenn wir ein bisschen Infrastruktur, Wissen und Geld dafür investieren - für diejenigen, die es annehmen wollen. Wir haben trotzdem noch genügend davon.

Ein Beispiel für ein sinnvolles Integrationsangebot, das gerade im Entstehen ist, ist das Lernhaus am Schwendermarkt. Kinder, die von zu Hause nicht den nötigen Hintergrund mitbringen, sollen dort nachmittags Unterstützung bei Hausaufgaben, Leseförderung und ein wenig Freizeitprogramm geboten bekommen. Das fördert Sprachkenntnisse, und sie lernen Gleichaltrige kennen, ohne in den Ballspielkäfigen am Gürtel versauern zu müssen. Ausgewählt werden die Kinder und Jugendlichen aus verschiedenen Schulen (wie fair die Auswahl sein kann, auch darüber kann man wahrscheinlich streiten).

Ich würde es sinnvoll finden, könnte ich die Stunden eines Nachmittags in der Woche für freiwillige Arbeit "opfern", um Kindern, die das wollen (oder Kindern von Eltern, die das wollen), Freude am Lesen und Deutschkönnen zu geben.

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